Adventures in high fidelity.

Stereowunder - Stereomerkwürdigkeiten: Die wunderlichen Träume des Herrn Wirklich
und andere Sounds your eyes can follow

Gegen Ende der 50er Jahre wurde die high fidelity der Langspielplatte ergänzt durch die neueste Errungenschaft: stereo.
In den Anfangszeiten der Stereolangspielplatte ging es hauptsächlich darum, die neue Technik vorzuführen. Was da auf den Plattenteller gelangte, war eigentlich zweitrangig.

Musikalisch interessant konnte diese Zeit vor allem deshalb werden, weil der Code des potentiell Verkaufsträchtigen noch nicht rigide festgelegt war, und man viel mit seltsamen Klängen und Rhythmen auch im populären Bereich spielen durfte.

So entstanden bis Mitte der 60er Jahre die merkwürdigsten Produktionen. Viele ursprünglich monophon aufgenommene Platten wurden dem neuen Trend angepasst und nochmals (pseudo-) stereo überspielt, wobei durch die noch unausgereifte Technik so mancher Klang verlorenging. Bis in die späten 60er Jahre wurde noch parallel in mono und stereo produziert, schließlich mußte aber die full color high fidelity dem neuen Raumklang weichen.

Living stereo, New orthophonic recording, Extra Stereo, Spinorama, Phase 4, Stereorama, Stereo action - The sound your eyes can follow!, Multiphonie-Stereo, Stereo spectrum, alle möglichen Vokabeln wurden bemüht um den neuen Super Stereo Sound anzupreisen.

Neuester Londoner electronica-Trend: slapstick stereo.

 

Die Testplatte

Als in den 60er Jahren die Stereophonie zum neuen Hörwunder propagiert wurde, produzierten die meisten Plattenfirmen wie auch einige Hifi-Gerätehersteller ganze Serien von Testplatten für die heimische Anlage. Eine äußerst merkwürdige Vorstellung, in seinem Wohnzimmer Sinustönen von 30 bis 12000 Herz zu lauschen, oder sich Rosa Rauschen um die Ohren zu jagen (Karl-Heinz Stockhausen arbeitete ungefähr zur gleichen Zeit mit denselben Tönen, das ist allerdings eine andere Parallel-Geschichte ...).

Viele der 'Stereo-Klangwunder'-Platten waren Musikaufnahmen mit mehr oder weniger ausgeprägten Stereoeffekten. Es gab allerdings auch einige speziell für diesen Zweck produzierte Hörspiele, die an Skurrilität nichts zu wünschen übrig lassen. Insbesondere die Firma Philips bietet hier einige merkwürdige, den Zeitgeist wiederspiegelnde Beispiele (z.B. Die wunderlichen Träume des Herrn Wirklich).

 

Josef Albers

Um das Neue an der Stereofonie auch grafisch darzustellen, griff man gegen Ende der 50er Jahre vermehrt zu abstrakten Motiven. Auf diese Weise erlangten Teile der abstrakten Kunst einigermaßen plötzlich einen höheren Bekanntheitsgrad.

Einen regelrechten Trend setzte hier Josef Albers. Albers war Lehrer am Bauhaus in Dessau, als dieses 1933 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, emigrierte er nach Amerika. Dort konnte er auf seinen guten Ruf als Maler und Grafiker aufbauen, ging ans renommierte Black Mountain College, wurde dort Diraktor der Kunstabteilung. 1950 übernahm er die Leitung des Instituts für Design an der Yale University.

Command Records engagierte ihn für die Covergestaltung einige der Ausgaben der Serien Provocative Percussion und Persuasive Percussion. Diese Arbeiten wurden zum Vorbild für das Design dieser Serien als auch für zahlreiche Nachahmungen anderer Labels. Abstrakt war auf einmal in.

 

 


Playlist
siehe auch: Train your bird in stereo The Sound Your Eyes Can Follow
The stereophonic sound of Perez Prado
Perez Prado Orchestra
Stereo Review's stereo test record
Die wunderlichen Träume des Herrn Wirklich
Kybernetische Musik: Makro I-III, Roland Kayn
Stereo show case Gerry Arling
Fiesta! Super Stereo Sound
Croisière en stéreo Tony Murena et son orchestre
Emperor tomato ketchup Stereolab
The music goes 'round and 'round, Leo Addeo
Paradise regained, Leo Addeo
Dynamica, Ray Martin
Stereo action unlimited!
Infinity in sound, Esquivel
Percussive moods, Johnny Keating’s Kombo
Stereo Fonograf Music by Webcor
Train your bird in stereo
The abc’s of high fidelity
Extra Stereo
Ez sztereo!
Stereo dynamics!
Hearing is believing
Stereo 35/MM Enoch Light
Guitar underground Seven Guitars
Disney meets the Wizard Roger Ericson and His Men
Musical Illusions and paradoxes Diana Deutsch
Deutsche Rundfunk-, Fernseh- und Phonoausstellung 1961
Spike Jones in stereo Spike Jones

Telefunken-Stereo-Test
Stereo-Sensationen im Big Band-Sound
Stereo Einführungsplatte
Klangerlebnis Stereofonie
Storm in Stereo Hi-Fi
Stereo extrem
Hörtest und Meßplatte
Was ist eione gute Stereo-Aufnahme?
Stereo extrem
Stereo - What a wonderful sound
Disk Testplaat
Hi-Fi Test
Philips präsentiert: Audio Fidelity Stereo Demonstration
Das ist Raumklang! Eine Super Stereo Demonstration
Die Audio-Hörtest-Platte
Kunstkopf Dimensionen
Das Stereo Klang Wunder
Stereo
Kunstkopf-Stereofonie I & II
Stereooh!
Guida nel suono a 3 dimensioni del phase 6 super stereo
Stereoplaudereien
Stereo-Monophonic Test Record #1
Braun. Prüfplatte A1
Stereolab
Sounds in space. A stereophonic sound demonstration record with Ken Nordine
u.a.