La Notte

Endlich, die italienische Nacht! Jeder in unseren Breitengraden hat seinen italienischen Lieblingstitel, jeder verbindet mit Italien auch eine bestimmte Musik. Vielleicht einen Schlager, der auf dem jährlichen traditionellen Festival von San Remo erstmals vorgestellt wurde - hier fingen die meisten Stars der Nachkriegszeit an, von Adriano Celentano bis Lucio Dalla.

Für viel repräsentiert der Soundtrack der Filme Federico Fellinis das akustische Bild Italiens, mit der genialen Musik Nino Rotas. Oder die Filmmusiken Ennio Morricones, deren berühmteste zwar Sergio Leones Western begleiten, dennoch unvergleichlich italienisch klingen.

Oder die eher nostalgisch gefärbte swingorientierte Musik der 30er und 40er Jahre, die auch Ausdruck des Nonkonformismus war, nicht ganz so gefährdet wie in Nazideutschland, aber doch verboten, vom Radio ignoriert, und trotzdem erfolgreich. Oder gänzlich unnostalgisch, neue an der inernatinalen Hiphopkultur orientierte Musik, die in ihren Texten die Tradition des politischen Songs auf ihre Weise fortsetzt ( siehe die CD 'Parole Italiane', hrsg. von Barbara Winkler, Trikont, München 1997).

Natürlich kann hier nur ein äußerst subjektives Italienbild entstehen, unvollständig, jeder wird etwas vermissen. Dennoch (und gerade deshalb), mit sizilianischen Blaskapellen und Luigi Nono, mit dem Italian Instabile Orchestra und Jovanotti: wilkommen zu La Notte.

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A tenore - Ein Blick nach Sardinien

Überall wo Volksmusik noch lebendig ist, existieren eigenständige regionale Musikformen.
A tenore ist insofern eine Besonderheit, als es die einzige europäische Form des Obertongesangs ausgeformt hat (sieht man von einigen Kirchentraditionen ab, die damit allerdings nicht so bewußt arbeiten).

Su tenore wird auf Sardinien der Chor genannt, der zu verschiedenen dörflichen, religiösen oder privaten Gelegenheiten auftritt. In der Regel besteht su tenore aus vier Sängern, dem Solisten und drei Refrainsängern. Die Texte reichen von überlieferten alten Liedern bis zu neueren, die von den Interpreten selbst stammen, und erzählen von der Lokalgeschichte, kommentieren das gesellschaftliche Leben oder preisen den jeweiligen Gastgeber.

Gelegentlich kommt man auch zu a tenore Wettstreiten zusammen, bei denen die Texte dem Anlaß entsprechend auch improvisiert werden.