Soundwalks, Kurse, Workshops, Führungen, Vorträge:
Sprechende Städte & redselige Landschaften. Die Erkundung der klingenden Welt

Die bewusste Wahrnehmung unserer Lebensumgebung wird dominiert von den vielfältigen visuellen Eindrücken, die unablässig auf uns einwirken. In der westlichen Welt erlernt man automatisch eine gewisse Fähigkeit, mit diesen Reizen umzugehen, sie zu kanalisieren, zu bewerten, ihnen womöglich nicht zu trauen. Eine Art Handwerkszeug des Umgangs mit dem täglich neu entfachten Bildersturm.

Weitgehend im Unbewussten bleibt dagegen unsere Klangwelt. Sofern diese nicht thematisiert wird z.B. als Musik, Gespräch oder Signal, bleiben wir den Geräuschen ausgesetzt, ohne dass wir es gelernt hätten mit ihnen vielleicht in ähnlicher Weise umzugehen, wie mit einem Foto oder Film.

Die Kunst des Hörens
Der Hörsinn bietet uns sehr viel mehr als sein selbstverständlicher täglichen Einsatz vermuten lässt. Entsprechend angeregt öffnet er die Welt um uns herum neu, lässt uns die Umgebung auf frische Weise wahrnehmen. Die Stadt erzählt unentwegt ihre Geschichten, jede Landschaft erklingt auf ihre ganz eigene Art, jeder Ort hat seine akustische Identität.

Unabhängig von kulturellen oder nationalen Prägungen erschließen sich den Teilnehmern der Kurse oder Soundwalks die speziellen klanglichen Eigenschaften von Großstadtstraßen, traditionellen Dörfern oder ländlichen Gegenden. Die sensorische Interaktion veranlasst dazuz, die normale (Touristen-)Geschwindigkeit zu Gunsten eines eher menschlichen Tempos aufzugeben. Fügt man somit der visuellen Welt die klingende hinzu, wird die Begegnung mit dem Ort vertieft.

Workshops
Die Workshops arbeiten an einer Schärfung der Sinne, gefördert wird das aktive Hören. Daher ist die erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber der uns umgebenden Klanglandschaft ein Ausgangspunkt und ihre Analyse ein wesentlicher Bestandteil des Workshops. In speziellen Übungen wird die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung der verschiedenen Sinne in Bezug auf Geräusche und Kommunikation gelenkt und geschärft. Großer Wert wird gelegt auf das sinnliche Erleben, den Spaß am Hören und die Freude an kreativer Arbeit: der Workshop versteht sich eher als Play- denn als 'Sweat'-Shop.

Die Bewußtmachung der persönlichen Klangumgebung an vertrauten Orten wie zu Hause, auf dem Weg zu Ausbildung und Beruf, am Arbeitsplatz, aber auch die Wahrnehmung ganz allgemein wird spielerisch und in Richtung 'Entdeckung' weiterentwickelt.

An dieser Stelle kann auch ein bestimmtes Thema in den Workshop einfließen, das mit den angewandten Mitteln und Techniken verarbeitet wird, ohne die grundsätzliche Zielrichtung aus den Augen, bzw. Ohren zu verlieren. Dieses Thema kann als Ausgangspunkt genommen werden, z.B. 'Wasser' oder 'Stadt' (Goethe-Institut Cordoba) oder als 'Aufhänger' dienen ('Mozart', Jeunesse Wien).

Jeder der Workshopteilnehmer wird dabei zum konkreten Klangforscher, für die Dauer des Kurses hat jeder ein Aufnahmegerät zur Verfügung. Während des Workshops wird auf ein konkretes Ergebnis oder Produkt hingearbeitet, enweder ein gemeinsames oder entsprechend der Teilnehmerzahl verschiedene. Am Ende eines Workshops entsteht eine Art Hörspiel, in dem die gefundenen und angeeigneten Klänge auf unterschiedliche Arten verarbeitet werden. Als zusätzliche Motivation kann dieses Hörspiel lokalen Radiosendern zur Sendung angeboten, oder auf andere Art, z.B. als CD oder Webauftritt veröffentlicht werden.

⇒ ⇒ Das klingende Klassenzimmer . Workshop in der Schule für Kinder und Jugendliche.