Lectures
Kunst, Klang, Geräusch
ZKM Karlsruhe
Nanjang University Singapore
Konferenz des Zentrums für Zeitgeschichtliche Forschung, Potsdam
Deutsches Museum München
Max Planck Gesellschaft
Wir hören Stimmen
Stampa, Basel
Les Compices, Zürich
Jan van Eyck Academie, Maastricht
Das Grauen schleicht durch Tokyo
Ethonologischer Salon,
Staatliches Museum für Völkerkunde München
Lectures: Kunst, Klang, Geräusch
Favorit Klangkunst . Drei Bild- und Tonvorträge
1: Enthuziazm. Stadt Maschine Film oder wie das Geräusch in die Kunst kam
Die Industrialisierung und die rasante Entwicklung der Städte hat die Klangwelt des beginnenden 20. Jahrhunderts radikal verändert. Während die Komponisten klassischer Musik zunächst Schwierigkeiten hatten, darauf zu reagieren, übernahmen es andere Kunstformen, die neue Geräuschwelt für sich zu entdecken und zu nutzen. Der Architekt August Endell beschreibt den Klang der neuen Stadt als Partitur, Dziga Vertov wendet seine ursprünglich für die Bearbeitung von Klängen entwickelte Montagetechnik auf den Film an, die Futuristen bauen Geräuschmaschinen für die Zukunft: das Geräusch nicht als Bestandteil oder Erweiterung der musikalischen Sprache, sondern als künstlerisch eigenständig formbarer Gegenstand.
2: Soundscape Concrète. Die Welt auf Band als Material und Partitur
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden mit der Entwicklung des Tonbandgerätesdie technischen Voraussetzungen für Aufnahmen mit der anschließenden Möglichkeit des freien Tonschnitts. PierreSchaeffer erkannte als erster das Potential und entwickelte mit anderen die Musique Concrète als musikalische Praxis und Kompositionsmethode. Gleichzeitig brachte John Cage das Geräusch in Live-Performance und Partituren ein, während sich die Fluxus Bewegung dem ständigen Crossover von Aktion, Konzert und Kunst verschrieb.Murray Schafer brachte in den 1960er Jahren die Idee der Soundscapes ins Spiel und richtete damit seine und unsere Aufmerksamkeit auf verschiedene akustische Umgebungen. All diese Strömungen bilden die Voraussetzung der sich später herausbildenden Klangkunst, heute ein eigenes Kunst-Genre.
3: Rotating Objects. Vinyls Flexis Covers Pop Klang Kunst
Fast jeder bedeutende Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich in irgendeiner Weise mit der Schallplatte als Medium auseinander gesetzt. Ob als Cover-Art, als Material der Objektkunst oder musikalisch als Eintrittskarte in die Pop-Welt, ist hier ein eigenständiges Genre hervorgegangen, das jedoch nur begrenzt Beachtung findet, vor allem da die entsprechenden Exponate eher selten sind und nicht oft ihren Weg in Ausstellungen finden. Nach wie vor die bedeutendste Quelle: Broken Music, der längst vergriffene Katalog zur gleichnamigen Ausstellung 1989. Das Revival der Schallplatte ist auch im Bereich der Kunst sichtbar, von Raymond Pettibon bis Douglas Gordon bleibt das Medium aktuell.