Lectures: See that my grave is kept clean
Bury me in a nameless grave!
Aleister Crowley (1875-1947)
There's just one kind favor I'll ask of you
You can see that my grave is kept clean.
Blind Lemon Jefferson, 1927
Die Obsession mit "Tod und Sterben in der Rockmusik" wurde in der Ausstellung "The Sun Ain't Gonna Shine Anymore" im Museum für Sepulkralkultur 2010 in Karlsruhe eindringlich dokumentiert. Von Gräbern ist in der Popkultur auch Abseits mobiler Dracula-Versionen ebenfalls vergleichsweise oft die Rede. Selten wird es dann aber konkret, wo diese sich denn befinden sollen.
Bury Me Beneath the Willow sang die Carter Family in einer frühen Country Aufnahme von 1927, dieser Folksong bleibt aber wie die meisten anderen seiner Art im Ungefähren, wenn auch heimatlich verortet. Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses (Bury My Heart at Wounded Knee) von Dee Brown war ein Kultbuch der 1970er Jahre, aber hier symbolisiert der Ort eher den Kampf ums Überleben der amerikanischen Ureinwohner.
Bury me in the ocean with my ancestors heißt es auch im 2018 sehr erfolgreichen Film Black Panther, in Anspielung auf die Afrikaner, die lieber ins Meer sprangen als den Transport in die Sklaverei zu überleben.
Aber eigentlich möchte massentaugliche Popmusik ja eher weniger schwere Kost verbreiten, also doch nur Bury Me in Vegas (Eskimo Callboy, 2012) und Bury Me in Philly (Dave Hause, 2017)? Oder gar When I die, bury me inside that Gucci store (2 Chainz featuring Kanye West, 2012)?
Die Lecture begibt sich auf die Suche nach dem letzten Ort: in der Popkultur, auf Friedhöfen von Paris über Samarkand ins Internet, oder der Schallplatte.
Teil der Veranstaltung Wo möchte ich beerdigt werden? Eine Frage zur kulturellen Identität. im Rahmen des gleichnamigen Projektes.
Projektleitung: Dr. Stefan Graupner,
Dr. Serafine Lindemann,
Dr. Erika Wäcker-Babnik,
in Zusammenarbeit mit Dr. Ulrich Schäfert, Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising.
Konzept:
Serafine Lindemann und Wäcker & Graupner, Juni 2014