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Das Grauen schleicht durch Tokyo
Ethonologischer Salon, Staatliches Museum für Völkerkunde München

Vinyl Lectures - Politics etc

Lectures: Das Grauen schleicht durch Tokyo

Zur Populärkultur im Japan der 1950er und 1960er Jahre

Bemerkungen zur traditionellen Musik, zur japanischen Schlagerform Enka, sowie zu frühen (Atom-) Horrorfilmen u.a.

Bayerischer Rundfunk Podcast

Enka
Enka wa sake to namida to onna to otoko (演歌は酒と涙と女と男) das heißt in etwa: Enka ist Sake, Tränen, Frau und Mann. Das umreißt das Themenfeld der spezifisch japanischen Schlagerform namens Enka. Traditionelle Musikformen und Arrangements treffen auf westliche Einflüsse und moderne Instrumente und bringen ein eigenständiges Genre hervor, das vor allem ab den 1960er Jahren überaus populär war und jüngst ein kleines Revival erlebt hat. Im Mittelpunkt stehen Sänger oder Sängerin mit meist orchestraler Begleitung, die von Geigen über Samisen (das traditionelle Saiteninstrument) bis zu elektrischer Gitarre und Schlagzeug alle Klangerzeuger integrieren kann. Die streng pentatonisch aufgebauten Songs werden oft in traditioneller Kleidung vorgetragen. Enka hat zahlreiche und sehr verschiedenartige Stars hervorgebracht, die bis heute verehrt werden.

Godzilla, Gamera und Matango

Am 1. März 1954 geriet der japanische Fischkutter Glücklicher Drache in den Einflussbereich des amerikanischen Nuklearwaffentests Castle Bravo auf dem Bikini-Atoll. Die Mannschaft wurde schwer verstrahlt, der Funker Aikichi Kuboyama verstarb am 23. September 1954, sechs der anderen Besatzungsmitglieder erkrankten später an Leberkrebs.

Dieser Vorfall gilt als eine der Inspirationen für den ersten Godzilla-Film von 1954 und als Ausdruck des Traumas, das die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki in Japan auslöste.

Godzilla ist zwar die bekannteste aber bei weitem nicht einzige Verarbeitung in der japanischen Populärkultur und insbesondere im Film. In Bijo to Ekitainingen (The H-Man oder Das Grauen schleicht durch Tokio, 1958) erzeugen Strahlungen flüssige Gestalten, das Schildkrötenmonster Gamera (1966) wird durch den Absturz eines Atombombers geweckt und in Matango (1963) begegnet man atomverseuchten Pilzwesen.

Beide Teile der Vorträge werden von Bild-, Ton- und Filmmaterial begleitet, Texte liest Toshio Kusaba.